Die funktionelle Chirurgie kann heute als die Therapie der Wahl für dünne subunguale Tumoren gelten.
Immunsupprimierte Patienten haben ein erhöhtes Risiko für Komplikationen der Dermatochirurgie.
Beim Dermatofibrosarcoma protuberans sind fibrosarkomatöse Bereiche prädiktiv für ein hohes Risiko für Rezidive und Fernmetastasen und Patienten mit derartigen Läsionen bedürfen einer intensiven Nachbeobachtung.
Wie in anderen Fachgebieten führen auch in der Dermatochirurgie Innovationen zu besseren Therapieergebnissen. Eine qualitativ hochwertige und leitlinienbasierte Behandlung von chirurgischen Patienten darf sich nicht nur auf den eigentlichen chirurgischen Eingriff und seine Herausforderungen in Bezug auf die Operationstechnik und den rekonstruktiven Defektverschluss beschränken. Um den Erfolg eines chirurgischen Eingriffs zu gewährleisten, müssen eine Reihe von perioperativen Aspekten berücksichtigt werden.
Bei der Betrachtung von Neuerungen beim chirurgischen Eingriff an sich sind mindestens 3 Aspekte zu nennen: Anästhesie, Bildgebung und Operationstechnik.
Hinsichtlich der Anästhesie gibt es nur wenige Daten, die Ergebnisse, Komplikationen und Kosten zwischen Allgemeinanästhesie und Lokalanästhesie in der Dermatochirurgie direkt vergleichen. [1]
Angesichts der relativen Risiken von Eingriffen unter Allgemeinanästhesie, der konsistent vergleichbaren Ergebnisse und der deutlich geringeren Kosten von Eingriffen, die unter Lokalanästhesie durchgeführt werden, wurde kürzlich vorgeschlagen, nach Möglichkeit lokalanästhetische Techniken einzusetzen.
Bei der Wahl der Anästhesie sollte jedoch nach wie vor den individuellen Bedürfnissen und der Akzeptanz des Patienten sorgfältige Beachtung geschenkt werden.
Bildgebende Techniken sind ein weiterer Bereich, der zunehmende Aufmerksamkeit erhält. [1]
Zum Beispiel werden Gefrierschnitte für die histologische Untersuchung bei der MOHS-Chirurgie routinemäßig zur intraoperativen Schnittrandkontrolle genutzt, obwohl die konfokale Fluoreszenzmikroskopie (FCM) eine neue Methode ist, die eine vielversprechende und schnellere Alternative darstellt. [2]
Für die FCM vs. Gefrierschnitt zur intraoperativen Schnittrandkontrolle während der MOHS-Chirurgie zur Entfernung eines Basalzellkarzinoms (BZK) wurde eine hohe Genauigkeit nachgewiesen. [2]
Auch wenn derzeit einige technische Probleme den weit verbreiteten Einsatz der FCM möglicherweise verhindern, haben neue Geräte das Potenzial, diese Einschränkungen zu überwinden.
Die Rapid Lump Examination ist ein weiteres Verfahren, das eine schnelle dreidimensionale Visualisierung chirurgischer Schnittränder zur Erkennung eines Rest-Tumors ermöglicht, und hat das Potenzial, die histologische Untersuchung während der mikrografisch kontrollierten MOHS-Chirurgie zu beschleunigen. [3]
Das Verfahren hat im Vergleich zu den herkömmlichen gefärbten Gefrierschnitten eine gute Sensitivität und Spezifizität.
Auch über mehrere Verfeinerungen der Operationstechnik wurde in den letzten Jahren berichtet.
Ein Beispiel ist die Anwendung der funktionellen Chirurgie beim in‑situ- oder minimal invasiven Nagelmelanom, die sich inzwischen als das Verfahren der Wahl gegenüber der Amputation erwiesen hat. [4]
Ein weiteres Beispiel ist die modifizierte Shave-Exzision kombiniert mit der Technik der Nagelfensterung, die heutzutage bei der longitudinalen Melanonychie vorgezogen wird, da sie mit begrenzter postoperativer Nageldystrophie und niedrigen Rezidivraten der Pigmentierung verbunden ist. [5]
Trotz der großen Anzahl durchgeführter dermatologischer Eingriffe gibt es nach wie vor nur begrenzte Informationen über postoperative Wundinfektionen (Surgical Site Infections, SSI) bei fehlender Antibiotikaprophylaxe.
Eine kürzlich durchgeführte Analyse ergab, dass das Risiko, eine SSI zu erwerben, bei Operationen am Ohr, bei größeren Wunden und bei mit Lappen verschlossenen oder sekundär geheilten Defekten erhöht ist. [6]
Bei der mikrografisch kontrollierten Mohs-Chirurgie hat eine retrospektive Beurteilung postoperativer Komplikationen gezeigt, dass Immunsuppression die Patienten einem höheren Risiko für postoperative Komplikationen, einschließlich SSI und Wunddehiszenz, aussetzt. [6]
Vor Kurzem wurde ein Modell zur Vorhersage von SSI in der Dermatochirurgie entwickelt, das zeigt, dass etwa 8 Patienten eine Antibiotikaprophylaxe erhalten müssen, um eine Infektion zu vermeiden. [7]
Die mikrografisch kontrollierte MOHS-Chirurgie ist eine wichtige und effektive Behandlungsmodalität für das kutane Melanom.
Eine kürzlich durchgeführte prospektive, multizentrische Kohortenstudie zu 562 Melanomen, die mittels mikrografisch kontrollierter MOHS-Chirurgie (MOHS Micrographic Surgery, MMS) behandelt wurden, zeigte, dass das Verfahren der T‑Zell‑erkannten Melanomantigene (MART-1) eine sichere Gewebekonservierung und die taggleiche Rekonstruktion histologisch verifizierter tumorfreier Ränder ermöglicht. [8]
Hinzu kommt, dass bei ohne umfassende Schnittrandkontrolle Sicherheitsabstände von mindestens 10 mm bei Melanomen an Rumpf/Extremitäten und von mindestens 12 mm bei Melanomen an Kopf/Hals eingehalten werden müssen, um in 97 % der Fälle histologisch negative Schnittränder zu erzielen.
In einer großen Studie mit > 70.000 Patienten wurde ebenfalls nachgewiesen, dass die MOHS-Chirurgie bei entsprechend ausgewählten Fällen von Melanomen im Stadium I gemäß AJCC, 8. Ausgabe, einen alternativen Ansatz zur herkömmlichen großzügigen Exzision bieten kann, ohne das Überleben der Patienten zu beeinträchtigen. [9]
Eine Analyse der SEER-Datenbank ergab, dass rückläufige Operationshäufigkeiten, insbesondere bei älteren Menschen, mit schlechteren Überlebensraten verbunden sind, was die Notwendigkeit einer besseren Aufklärung und Unterstützung der Patienten unterstreicht, um eine optimale Behandlung zu erzielen. [10]
Beim Plattenepithelkarzinom ist die MOHS-Chirurgie ebenfalls eine hochwirksame Behandlung, wenn man die Langzeitergebnisse berücksichtigt, und sie kann Faktoren abschwächen, die typischerweise als risikoerhöhend gelten, wie z. B. ein fortgeschrittenes T-Stadium. [11]
Eine Tumorinvasion über das subkutane Fett hinaus und eine schlechte histologische Differenzierung können ein höheres Risiko für eine schlechte Prognose bedeuten als andere Faktoren für eine Hochrisiko-Erkrankung.
Eine MOHS-Operation alleine bietet eine ausgezeichnete Kontrolle der Ränder mit niedrigen Raten für lokales Rezidiv, Lymphkotenmetastasen und krankheitsspezifischen Tod.
Beim Dermatofibrosarcoma protuberans wurden kürzlich mehrere Risikofaktoren für ein lokales Rezidiv nach mikrografisch kontrollierter MOHS-Chirurgie identifiziert. Neben einer Tumorgröße von > 5 cm sind die wichtigsten fibrosarkomatöse Veränderungen, die mit einem um das 13‑Fache erhöhten Risiko verbunden sind. [12]
Demzufolge sollten sich Ärzte dieser Merkmale bewusst sein und zusätzlich die Bedeutung einer intensiven Selbstuntersuchung durch den Patienten hervorheben.
In einer anderen kürzlich durchgeführten Studie wurde festgestellt, dass fibrosarkomatöse Veränderungen zusammen mit positiven Resektionsrändern mit einem um das 20‑Fache erhöhten Rezidivrisiko verbunden waren. [13]
Diese Studien unterstreichen, dass die Nachkontrolle proaktiv stattfinden und auf der Basis von Patientendaten, Tumor und histopathologischem Befund individuell angepasst werden sollte.
Beim atypischen Fibroxanthom hat eine systematische Übersicht und Metaanalyse darauf hingedeutet, dass die Rezidivraten der mikrografisch kontrollierten MOHS-Chirurgie und großzügiger lokaler Exzisionstechniken miteinander vergleichbar sind und dass das zeitliche Auftreten von Rezidiven weitgehend unabhängig von der verwendeten Operationstechnik ist. [14]
Die mikrografisch kontrollierte MOHS-Chirurgie ist eine wichtige und effektive Behandlungsmodalität für das kutane Melanom.
Eine kürzlich durchgeführte prospektive, multizentrische Kohortenstudie zu 562 Melanomen, die mittels mikrografisch kontrollierter MOHS-Chirurgie (MOHS Micrographic Surgery, MMS) behandelt wurden, zeigte, dass das Verfahren der T‑Zell‑erkannten Melanomantigene (MART-1) eine sichere Gewebekonservierung und die taggleiche Rekonstruktion histologisch verifizierter tumorfreier Ränder ermöglicht. [8]
Hinzu kommt, dass bei ohne umfassende Schnittrandkontrolle Sicherheitsabstände von mindestens 10 mm bei Melanomen an Rumpf/Extremitäten und von mindestens 12 mm bei Melanomen an Kopf/Hals eingehalten werden müssen, um in 97 % der Fälle histologisch negative Schnittränder zu erzielen.
In einer großen Studie mit > 70.000 Patienten wurde ebenfalls nachgewiesen, dass die MOHS-Chirurgie bei entsprechend ausgewählten Fällen von Melanomen im Stadium I gemäß AJCC, 8. Ausgabe, einen alternativen Ansatz zur herkömmlichen großzügigen Exzision bieten kann, ohne das Überleben der Patienten zu beeinträchtigen. [9]
Eine Analyse der SEER-Datenbank ergab, dass rückläufige Operationshäufigkeiten, insbesondere bei älteren Menschen, mit schlechteren Überlebensraten verbunden sind, was die Notwendigkeit einer besseren Aufklärung und Unterstützung der Patienten unterstreicht, um eine optimale Behandlung zu erzielen. [10]
Beim Plattenepithelkarzinom ist die MOHS-Chirurgie ebenfalls eine hochwirksame Behandlung, wenn man die Langzeitergebnisse berücksichtigt, und sie kann Faktoren abschwächen, die typischerweise als risikoerhöhend gelten, wie z. B. ein fortgeschrittenes T-Stadium. [11]
Eine Tumorinvasion über das subkutane Fett hinaus und eine schlechte histologische Differenzierung können ein höheres Risiko für eine schlechte Prognose bedeuten als andere Faktoren für eine Hochrisiko-Erkrankung.
Eine MOHS-Operation alleine bietet eine ausgezeichnete Kontrolle der Ränder mit niedrigen Raten für lokales Rezidiv, Lymphkotenmetastasen und krankheitsspezifischen Tod.
Beim Dermatofibrosarcoma protuberans wurden kürzlich mehrere Risikofaktoren für ein lokales Rezidiv nach mikrografisch kontrollierter MOHS-Chirurgie identifiziert. Neben einer Tumorgröße von > 5 cm sind die wichtigsten fibrosarkomatöse Veränderungen, die mit einem um das 13‑Fache erhöhten Risiko verbunden sind. [12]
Demzufolge sollten sich Ärzte dieser Merkmale bewusst sein und zusätzlich die Bedeutung einer intensiven Selbstuntersuchung durch den Patienten hervorheben.
In einer anderen kürzlich durchgeführten Studie wurde festgestellt, dass fibrosarkomatöse Veränderungen zusammen mit positiven Resektionsrändern mit einem um das 20‑Fache erhöhten Rezidivrisiko verbunden waren. [13]
Diese Studien unterstreichen, dass die Nachkontrolle proaktiv stattfinden und auf der Basis von Patientendaten, Tumor und histopathologischem Befund individuell angepasst werden sollte.
Beim atypischen Fibroxanthom hat eine systematische Übersicht und Metaanalyse darauf hingedeutet, dass die Rezidivraten der mikrografisch kontrollierten MOHS-Chirurgie und großzügiger lokaler Exzisionstechniken miteinander vergleichbar sind und dass das zeitliche Auftreten von Rezidiven weitgehend unabhängig von der verwendeten Operationstechnik ist. [14]
Locke MC, Davis JC2, Brothers RJ, et al. Assessing the outcomes, risks, and costs of local versus general anesthesia: A review with implications for cutaneous surgery. J Am Acad Dermatol. 2018 May;78(5):983-8.
Longo C, Pampena R, Bombonato C, et al. Diagnostic accuracy of ex ivo fluorescence confocal microscopy in Mohs surgery of basal cell carcinomas: A prospective study on 753 margins. Br J Dermatol. 2019 Jun;180(6):1473-80.
Jo G, Cho SI, Choi S, et al. Functional surgery versus amputation for in situ or minimally invasive nail melanoma: A meta-analysis. J Am Acad Dermatol. 2019 Oct;81(4):917-22.
Zhou Y, Chen W, Liu ZR, et al. Modified shave surgery combined with nail window technique for the treatment of longitudinal melanonychia: Evaluation of the method on a series of 67 cases. J Am Acad Dermatol. 2019 Sep;81(3):717-22.
Liu X, Kelleners-Smeets NWJ, Sprengers M, et al. A clinical prediction model for surgical site infections in dermatological surgery. Acta Derm Venereol. 2018 Jul 11;98(7):683-8.
Huis In ‘t Veld EA, van Coevorden F, Grünhagen DJ, et al. Outcome after surgical treatment of dermatofibrosarcoma protuberans: Is clinical follow-up always indicated? Cancer. 2019 Mar 1;125(5):735-41.
Phan K, Onggo J. Time to recurrence after surgical excision of atypical fibroxanthoma-updated systematic review and meta-analysis. Australas J Dermatol. 2019 Aug;60(3):e220-2.
Vorgetragen von: Prof. Kristian Reich, Translational Research in Inflammatory Skin Diseases, Institute for Health Services Research in Dermatology and Nursing, University Medical Center Hamburg-Eppendorf, and Skinflammation® Center, Hamburg, Germany
Vorgetragen von: Prof. Spyridon Gkalpakiotis, Department of Dermatovenereology, Third Faculty of Medicine and University Hospital of Kralovske Vinohrady, Prague, Czech Republic.